Über Daniel Hammer

Daniel Hammer wuchs als jüngerer von zwei Söhnen des langjährigen Intendanten des Hans-Otto-Theaters Potsdam Gero Hammer und Hannelore Hammer in Ost-Berlin auf; seine Mutter war Kulturredakteurin der Zeitschrift „Für Dich“.
Durch dieses Elternhaus ist er früh kulturell interessiert geprägt worden.

Obwohl er schon frühzeitig die Idee hatte, Regie führen zu wollen – er hatte während seiner Theatergruppenzeit und während der Proben im Theater seines Vaters erste Einblicke in Theater- und Regiearbeit erhalten – so gab es in Hinsicht auf Filmregie noch einige Zweifel (Der Regisseur Frank Beyer* sagte einmal zu ihm: „Heutzutage“ – gemeint war die damalige politische Situation in der DDR – „könne man das guten Gewissens nicht mehr tun“).
So entschied er sich zu einer technischen Lehre beim Fernsehen („Studiotechnik Fernsehen“), nachdem er erst Tonmeister bei der „Deutschen Schallplatte“ erwogen hatte. Und so war es auch eine Ausbildung zum Ton- (und später auch Video-Techniker) beim Fernsehen, die für ihn sehr wichtig und lehrreich war. In jeglicher Hinsicht – auch in politischer; sich den Annäherungsversuchen von Partei und bewaffneten Organen zu entziehen. Bei der der Deutschen Post zugehörigen „Studiotechnik Fernsehen“ war wenigstens noch möglich, was bei den direkten Mitarbeitern des „Fernsehens der DDR“ schon fast als ideologiefeindliches Verhalten und damit unmöglich gewesen wäre.
Ob Zufall oder nicht, so konnte er seine Lehre ausgerechnet bei der Abteilung „Filmton“ erfolgreich beenden und arbeitete dort auch weiterhin bis zur politischen Wende und eignete sich durch seine Arbeit am Filmset umfassendes Wissen zur Technologie des „Filmens“ an, die ihm später als Regieassistent sehr zugute kam. Auch ein längerer Einsatz im „MAZ-Keller“, wo alle Fernsehproduktionen seinerzeit zusammenliefen (1“ B – Format) ergänzten diese Erfahrungen im Bereich Schnitt sein berufliches Können („Fernseh“ – technologie) für spätere Tätigkeiten.
http://www.tvddr.de/zeitzeugen-gespraeche/daniel-hammer

Auch seine Festnahme im Mai 1989, die im Zusammenhang mit der blutigen Zerschlagung der Demonstrationen auf Pekings „Platz des himmlischen Friedens“ stand, und seine spätere nachweisliche Bespitzelung durch die Staatssicherheit beendeten die berufliche Laufbahn Daniel Hammers nicht, was wohl wiederum damit zu erklären ist, dass er eben nicht Mitarbeiter des „Fernsehens der DDR“, sondern der Studiotechnik Fernsehen war.

Eine weitere Begegnung war prägend für den – was seine Zukunft anging – noch etwas unentschlossenen jungen Daniel Hammer: Frank Schleinstein, Regisseur und späterer Mentor, der ihn ermutigte, diesen Weg anzugehen. So arbeitete Daniel Hammer als Tonassistent bei F.Schleinsteins Filmen „Pietà“, wo sie sich kennenlernten oder auch „Lilo Hermann“; alles eine Art von Musikfilmen, die in ihrer Art und Umsetzung er damals noch nicht kannte und sehr begeisterte. Und ihm Mut machte. Überdies entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zum „Menschenfreund“ Frank Schleinstein, der ihm viel ermöglichte.
So arbeitete er tagsüber noch als Tonassistent und saß nachts mit Frank Schleinstein bei der Endfertigung seiner Filme zusammen.
Viele seiner ersten Regieassistenzen machte er bei ihm sowie auch erste eigene Regieerfahrungen. Schon damals beim DFF. –
Es war die Wendezeit, und er hatte als Techniker gekündigt, da die Welt ihm jetzt offenstand………

* Frank Beyers Kinofilm Spur der Steine, der den DDR-Alltag kritisch beleuchtete, wurde 1966 zwar uraufgeführt, aber nur wenige Tage später verboten. Beyer durfte nach dem Verbot jahrelang keine Filme mehr machen. 1976 kam es erneut zu Problemen zwischen Beyer und der SED, weil er eine Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns unterschrieben hatte. Seine Möglichkeiten als Regisseur in der DDR wurden daraufhin eingeschränkt.
(Wikipedia, bearbeitet)

Foto Box

1971

Lehre als Fernseh-Techniker

1984

1987

 

 

1989

1988

1990

1990